Studium und Lehre
Die Lehre in Chemie (1. und 2. Semester) und in Biochemie (3. und 4. Semester) ist am Lehrstuhl für Biochemie und Chemie sowohl inhaltlich als auch personell eng miteinander verknüpft. Ziel ist es, den Tiermedizin-Studierenden grundlegende Kenntnisse in allgemeiner und anorganischer sowie organischer Chemie zu vermitteln, die dann im 3. und 4. Semester in den Lehrveranstaltungen zur Biochemie gezielt angewendet werden können. Darüber hinaus werden medizinisch-klinische Bezüge hergestellt und die Querverbindungen zu Studiums-relevanten Fachgebieten, wie z. B. der Pharmakologie aufgezeigt. Ergänzt werden die Vorlesungen durch praktische Kurse in Chemie und Biochemie sowie durch innovative fakultative Lehrveranstaltungen und Wahlpflicht-Veranstaltungen.
Hauptvorlesungen
In den Chemie-Vorlesungen im 1. und 2. Semester werden grundlegende Konzepte der allgemeinen und anorganischen sowie organischen Chemie vermittelt. Die Vorlesung beinhaltet auch die Chemie der Naturstoffgruppen Kohlenhydrate, Aminosäuren und Proteine, Lipide und Nukleinsäuren. Aufbauend auf diesen Grundlagen werden im 3. und 4. Semester in den Lehrveranstaltungen der Biochemie die Stoffwechselwege und molekularbiologischen Vorgänge, an denen diese Biostoffe beteiligt sind, besprochen.
In der Biochemie-Vorlesung im 3. Semester werden die theoretischen molekularbiologischen Grundlagen und Prinzipien besprochen, die essenziell sind, um wichtige biochemische und pathobiochemische Prozesse zu verstehen. Dazu zählen: Aufbau, Struktur und Funktionen der Proteine sowie Auf- und Abbaumechanismen ihrer Bausteine, der Aminosäuren; Struktur und Funktionen der Kohlenhydrate einschließlich relevanter anaboler und kataboler Prozesse (Gluconeogenese, Glykolyse, Pentosephosphatweg); Nukleinsäuren (Biosynthese der Nucleotide, DNA-Struktur, Replikation bei Prokaryonten und Eukaryonten, Transkription und Translation sowie deren Regulation). Die Biochemie-Vorlesung im 4. Semester ergänzt diese Themen durch die biologische Oxidation (oxidative Phosphorylierung, Gärungen, Reduktionsäquivalente, ATP-Synthese) und Lipide einschließlich Auf- und Abbauprozessen (u.a. Lipidklassen, Fettsäuresynthese, β-Oxidation, Cholesterol-Biosynthese). Zudem werden wichtige Funktionen und biomedizinische Anwendungen von Makromolekülen exemplarisch dargestellt und erläutert, z.B. die Wirkungsweise von Enzymen und ihre diagnostische Relevanz und die biotechnologische Anwendung rekombinanter (Glyko-)Proteine.
Kurse
In den praktischen Kursen der Chemie erlernen die Studierenden grundlegende Fähigkeiten für den Umgang mit chemischen Stoffen. Der in den Vorlesungen behandelte theoretische Stoff wird mithilfe praktischer Übungen vertieft und medizinisch-klinische Bezüge sowie Quervernetzungen zu anderen Fächern werden aufgezeigt. Die Kurse beinhalten praktische Übungen zu folgenden Themen: Optische Messverfahren, chemisches Gleichgewicht und Löslichkeitsprodukt, Gravimetrie, Säure-Base-Reaktionen, Komplexreaktionen, Oxidation und Reduktion funktioneller Gruppen, Substitutions- und Additionsreaktionen, Nachweis von Kohlenhydraten, Aldehyden und Ketonen.
In den praktischen Kursen der Biochemie werden die in den chemischen Übungen erworbenen Fertigkeiten darauf verwendet, um klassische biochemische Experimente durchzuführen und moderne Methoden der Biochemie kennenzulernen. Die Übungen umfassen die Themenkreise Enzyme, Kohlenhydrate, Aminosäuren und Proteine, Nukleinsäuren und Gentechnologie, Biologische Oxidation, Lipide und Vitamine. Dabei wird darauf geachtet, dass die medizinisch-klinischen Bezüge der jeweiligen biochemischen Substanzklassen und ihrer Stoffwechselwege sowie die Querverbindungen zu Studien-relevanten Fachgebieten aufgezeigt werden.
Wahlpflichtveranstaltungen und fakultative Veranstaltungen
Ergänzt wird das Lehrangebot des Lehrstuhls durch innovative Wahlpflichtveranstaltungen und fakultative Lehrveranstaltungen, u.a. zu den Themen Glykobiotechnologie, One Health sowie theoretische und praktische Übungen in Chemie und Molekularbiologie.